Es ist dir sicher auch schon aufgefallen: In unserer Republik zwischen dänischer Grenze und Bodensee gibt es historisch betrachtet nicht so viele Dinge, auf die es sich lohnt, stolz zu sein. Auch unsere Sprache ist uns nicht wirklich heilig. Dialekte sind eine Ausnahme, die sind eher schon etwas Besonderes, aber die deutsche Sprache an sich? Lohnt es sich, unsere komplizierte Grammatik zu schätzen? Zweifel dürfen aufkommen und sind wirklich gestattet! Denn wir wissen ja: Wer die deutsche Sprache lernen möchte, hat mitunter viel zu tun.
Schon immer war daher der Einfluss anderer Sprachen auf unsere Kultur hoch, es wurde auch im 20. Jahrhundert bereits fröhlich sprachlich adaptiert, was nicht niet- und nagelfest war. Da verwundert es wenig, dass in Zeiten von Internet und sozialen Medien neue Höhepunkte erreicht werden. Es gibt aber auch bei mir diese Momente im Alltag, da verspüre ich so ein innerliches Zucken, das mir andeutet: Was zu viel ist, ist zu viel! Es gibt Menschen, die kippen wahllos eine Handvoll englischer Vokabeln über die deutschen Sätze, in der Hoffnung, danach klingt alles wesentlich ansprechender. Vorzugsweise die Influencerinnen und Influencer machen davon reichhaltigen Gebrauch, aber es zieht sich dann durch. Sogar in viele Soap-Formate des linearen Fernsehens hat es längst Einzug gehalten.
Jetzt daher einmal real-real-talk, Alter. Was du für einen Trouble in deinem Game hast, ist mir obviously nicht klar. Bei uns matched es einfach nicht und deine Vibes verspüre ich eh überhaupt gar nicht. In unserer Competition herrscht schlichtweg Overload. Ich bin really confused und möchte dich doch bitten, daher etwas downzuslowen, es reicht auch nicht, wenn du einfach wild Adjektive droppst wie cute oder nice. Da stimmt einfach das ganze Setting nicht, von dem Label drauf ganz zu schweigen. Letztlich bleibe ich twisted zurück – und wer will das schon?

Stelle dir einfach einmal vor, das geht den gesamten Tag so! Für einen kurzen Moment in einem Social Media-Beitrag finde ich es noch ganz lustig, aber irgendwann ist das obviously nicht mehr a really cute thing. Irgendwann fühle ich mich eher „Lost in Translation“ oder auch einfach davon gelangweilt, es dermaßen übertreiben zu wollen.
Wer diesbezüglich weitere schöne Beispiele hat, darf sie mir natürlich gern zukommen lassen. Ich bin mir sicher, dieses Thema lässt sich noch zu einer großartigen Serie entwickeln.
An amazing new week
Sascha