Humor mit Made oder G?

Erste Aufgabe heute für dich: Scrolle doch einmal zum Bild hinab und beantworte mir die Frage: Hast du sofort erkannt, was das ist? Ich bitte, meine Zeichenkünste auch nicht zu ernst zu nehmen. Ich nenne meine Ausarbeitung: die Fünf-Minuten-Made.

Wenn du jetzt sofort weißt, auf was ich damit anspiele, dann vermute ich stark, dass du zu einer Generation gehörst, die weit vor dem Jahr 1990 geboren wurde. Es liegt leider in der Natur der Sache, dass der Mensch sterblich ist und der Altmeister der Humoristen, auf den „meine Made“ zurückgeht, schon im Jahr 1979 verstarb. Lang, lang, lang ist es her!

Aber gerade in Zeiten, in denen künstliche Intelligenz immer mehr Wort- und Bildbeiträge verzapft, möchte ich diesem Meister hier und heute ein Denkmal setzen. Viele wissen bereits von wem hier die Rede ist … Heinz Erhardt natürlich! „Die Made“ zählt zu seinen berühmtesten Werken. Aber auch andere Beiträge aus seiner Feder suchen ihresgleichen. Ich möchte an dieser Stelle keine Werbung für Websites machen, aber es ist ganz einfach: Gib beispielsweise in eine Suchmaschine einfach einmal die Abfrage „Alles mit G – Heinz Erhardt“ ein. Damals hatte so ein Stück noch keinen vernünftigen Titel, heute fiele es unter die Kategorie „Improvisationstheater par excellence“. Sieh es dir an, es lohnt sich!

Stop! Wenn es schon um Humoristen geht, darf natürlich auch Bernhard-Viktor „Vicco“ Christoph-Carl von Bülow nicht fehlen. Auch er ist leider bereits von uns gegangen, und zwar bereits im Jahr 2011. Du stehst auf besonders schwarzen Humor? Dann habe ich hier auch etwas für dich, vor allem in der dunklen Jahreszeit: Gib in die Suchmaschine „Loriot – Advent“ ein. Ein ganz schnuckeliges Gedicht, das sicher deinen tiefschwarzen Geschmack treffen wird. Kennst du es? Ich persönlich bin eher bei „Das Bild hängt schief“ oder „ein Klavier, ein Klavier“ – wer weiß, wie diese Zeile zu Ende geht? Genau: „Mutter, wir danken dir!“ 

Das sind die Dinge, die doch den Menschen ausmachen, oder? Ich behaupte einmal, einer KI die Logik von Humor zu erklären, ist etwas, an dem sich die Programmiererinnen und Programmierer noch eine Weile versuchen werden. Die Kür ist ja, dass es nicht nur den Dialog mit doppelter Bedeutung gibt, sondern dass dahinter ein humorvolles Bild gezeichnet wird, dass du als lustig empfindest – oder es dich zumindest ganz besonders zum Schmunzeln anregt. Wie schön, dass die KI der heutigen Tage zurzeit „nur“ eher langweilige Prosa zum Besten gibt.

Handzeichnung von Sascha, die in 5 Minuten entstanden ist und eine kleine Comic-Made mit einer großen Brille auf den Augen zeigt.
Meine Fünf-Minuten-Made. Ähnlichkeiten zu einem Humoristen sind rein zufällig.

Hier schließt sich der Kreis: Genau das ist weder die Made, noch das Theaterstück mit G, noch Advent von Loriot oder das Bild bzw. das Klavier. Hier erleben wir ein Gefühl für Sprache, das du in der heutigen Medienlandschaft lange suchen musst. Es ist eben nicht mehr Mainstream. Nun, lieber Heinz Erhardt, lieber Vicco von Bülow, es war mir wichtig, euch heute diese Kolumne zu widmen. 

Ich ziehe den Hut!
Sascha